Montag, 7. Januar 2013

Alain Badiou über Wagners ›Parsifal‹ und das Schicksal großer Kunst

»Am Ende der Oper fragt man sich ja schon, was hat dieser Parsifal eigentlich geleistet? Im ersten Akt war er ein bisschen doof, im zweiten ruft er nach seiner Mutter, schließlich kommt er mit einer Lanze an, und das ist so ziemlich alles, selbst gesungen hat er wenig, gerade mal 20 Minuten.«
»Es ist nun einmal das Schicksal der großen Kunst, dass sie in offizielle Kultur verwandelt wird. Und was einst unerhört war, ist heute Schulstoff. Das ist wie mit der euklidischen Geometrie: Ursprünglich eine unglaubliche Herausforderung, ist sie jetzt etwas Normales.«
Aus: DIE ZEIT No.2, 3.1.13
Alain Badiou: frz. Philosoph, *1937

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