Deutscher Titel: Die Tochter meines besten Freundes
Regie: Julian Farino
Mit: Hugh Laurie, Oliver Platt, Leighton Meester, Catherine Keener, Adam Brody, Alia Shawkat
»You know … life … stuff … «
Eine Familienkomödie der nicht ganz doofen Art, auch wenn der Plot schlimme Befürchtungen wecken könnte. David (Laurie) beginnt eine Affäre mit der viel jüngeren Nina (Meester), der Tochter seines Nachbarn und besten Freundes Terry (Platt). Als sie auffliegen – werden sie offiziell zum Paar. Damit vertreibt er seine Frau Paige (Keener) und verstört seine eigene Tochter Vanessa (Shawkat). Das ewige Mauerblümchen bleibt bei ihm wohnen und erlebt aus nächster Nähe mit, wie ihr hormonell aufgedrehter Vater plötzlich das Leben führt, das sie eigentlich führen sollte.
Dass ausgerechnet die blasse Vanessa im Voice-Over die Geschichte erzählt, ist ein Makel des Films, denn ihre Figur ist passiv und bietet kaum Raum für Comedy. Dafür sind viele der anderen Figuren bunt und komplexer als in diesem Genre üblich – und das Drehbuch hat wirklich einige sehr lustige Dialoge auf Lager. Besonders gefällt mir die folgende Szene: Terry, der eine symbiotische Beziehung mit seinen elektronischen Gadgets führt, weil sie ihn weniger überfordern als das Familienleben, versucht ein ernsthaftes Gespräch mit Vanessa zu führen. Big deal. Sieh mir in die Augen. Ernsthaft. Es geht um ihre Beziehung zu ihrem Vater und hört sich ungefähr folgendermaßen an:
»There are so many things inside of me that I would like to speak out, you know? I mean … (bedeutungsvolle Pause) … life … (ungläubiges Kopfschütteln und bedeutungsvolle Pause) … stuff … (lange Pause, fassungsloser Blick zu Vanessa) … .«
Seit Loriot und Jim Jarmusch habe ich Sprachlosigkeit nicht mehr so schön dargestellt gesehen. Fazit: Eine zugegebenermaßen flache komödiantische Variante des ›American Beauty‹-Themas, aber ganz okay, wenn man was zum Lachen sucht und nicht ganz auf ein wenig Anspruch verzichten möchte.
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