Regie: Lukas Moodysson
mit Gael García Bernal, Michelle
Williams
Am falschen Ort
Glückliche Ehe, gesundes Kind, Erfolg im Beruf,
Loft in NYC, alles im Lot. Könnte man denken. Denkt man so. Doch: schneller
höher weiter. Sie Ärztin: Drama, Kampf, Tod. Er auf Geschäftsreise in
Thailand: Geld, Hotelwelten, käufliche Frauen.
Das Kind wird betreut von einer Nanny,
fern der philippinischen Heimat, dort passt die Oma auf
die Kinder auf. Das neue Haus muss bezahlt werden. Klar. Muss sein. Und auch die
thailändische Prostituierte hat irgendwo eine Tochter, die ohne sie auskommen
muss. Das liebe Geld und was man dafür tut, egal, ob oben oder unten. Die
Kinder verstehen nur Bahnhof, richten sich nach der Realität und bauen sich
ihre eigene, oder, schlimmer, versuchen einzugreifen.
Alle verbringen ihre Zeit an dem einem Ort, während sie davon träumen, an
einem anderen zu sein. Und können das
auch sinnvoll erklären. Aber. Davon erzählt dieser Film.
***
Was mir daran gefällt, ist die Ruhe, die sich das
Drehbuch lässt, um eine im Grunde recht unspektakuläre Geschichte zu erzählen.
Die Ruhe, mit der die Figuren zum Nachdenken gebracht und zu Erkenntnissen geführt
resp. gezwungen werden. Was, wenn alles ganz anders wäre?
Ohne aufdringlich eine Mission zu verfolgen, ohne eine
penetrante Botschaft, wie man richtig zu leben habe, wird in ruhigen Bildern
und manchmal mit hübschen Parallelsequenzen von verschiedenen gleichzeitigen Realitäten
erzählt. Die mitunter viel miteinander zu tun haben. Und dann flüstert doch so eine leise Stimme. Sehe ich mir da selber zu? Was ist meine Erklärung? Und wie glaubwürdig klingt sie?
***
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